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Die lange Nacht über dem Abgrund / 1977
![]() Eine wahre
Begebenheit aus dem Jahr 1977
Ein herrlicher Tag liegt über dem kleinen Feriendorf Bauen. Zwei ausländische Frauen und eine Tochter sind sich einig, ohne die Männer entlang dem herrlich sprudelnden Dorfbach eine Nachmittagswanderung zu machen. Der vom Bauer benützte Bachsteg wird mit einiger Mühe bezwungen. In der Meinung, die farbigen Punkte auf den Bäumen und Steinen seien Wegmarkierungen, führt die unwissenden, mit schlechtem Schuhwerk ausgerüsteten Damen in eine Felswand. Weil der Boden rutschig ist, trauen sie sich nicht mehr zurück. Als sie den Felsspalt, der wegen Absturzgefahr periodisch vermessen wird, überqueren, finden sie auch keine Fortsetzung des Weges mehr. Wegen der nun einbrechenden Nacht beschliessen sie, durch den danebenliegenden, mit alten Bäumen bestockten Wald auf dem (besseren) hinteren Teil runterzurutschen. Mit grossem Glück können sie die verhängnisvolle Talfahrt auf einem 200 m hohen Felsen noch stoppen. Nun ist es Nacht und ein Wegkommen aus eigener Kraft unmöglich. Die Ehemänner im einzigen Hotel des Dorfes wundern sich über das lange Ausbleiben der Frauen. Es wird 19 Uhr... 20 Uhr und die Frauen kommen nicht zum Nachtessen. Voll Unruhe erkundigt man sich bei Bekannten und Einwohnern. "Haben Sie unsere Frauen heute Nachmittag gesehen?". Das Seeufer wird abgesucht. Gerüchte verbreiten sich: "Die Frauen sind ihren Männern davon gelaufen!". Alles Suchen, selbst mit Spürhunden der Polizei, in der näheren und weiteren Umgebung bringt keinen Erfolg. 22.30 Uhr: Im Hauptort des Kantons habe ich mit Bekannten das Festspiel besucht. Auf der Heimfahrt werde ich stürmisch aufgehalten, da angenommen wird, die drei Gesuchten seien bei mir im Auto. Leider nein. Da in einem kleinen Dorf die Feuerwehr für alles zuständig ist, übernehme ich nun die Leitung einer Suchaktion. Einer der Ehemänner fragt mich mit Tränen in den Augen, ob ich glaube, dass wir die Frauen jemals wieder finden werden. Ich kann ihm nur Hoffnung machen. Da ich an einen Unfall glaube, werden speziell die Wanderwege und von einem Kollegen und mir ein gefährliches Tal mit Handlampen abgesucht. Nach ca. 500 Metern erreichen wir wieder den Wanderweg und das erste Bauernhaus, wo ich den Bauern wecke, dass er nicht erschrecke, wenn ich um 24 Uhr durch Rufen Klarheit haben will. Was ich nicht zu glauben wage geschieht. Mein Rufen wird durch leise Hilferufe beantwortet. Die bange Frage ist nun: Woher kommen die Hilferufe? Nachdem nun auch der Bauer mitkommt, begeben wir uns auf eine Krete. In dunkler Nacht müssen wir zu unserem Schreck feststellen, dass sich die Gesuchten ca. 200 Meter höher oben auf einem Felsen befinden. Per Telefon kann ich nun die Angehörigen beruhigen, dass die Vermissten, wenn auch noch nicht gerettet, so doch gefunden seien. Nach stundenlangem Aufstieg stellen wir mit dem Strahl des Scheinwerfers fest, dass sich die Gesuchten ein weiteres Tal weiter weg südlich befinden. Also noch eine Stunde weiter auf- und absteigen, im sehr steilen Gelände. Um 5 Uhr in der Früh, als die Glocken im Kirchlein am See Betzeit läuten, erreichen wir endlich die Gesuchten. Die Freude ist gross und der Ausspruch einer Dame, sie hätte immer gehofft, dass ich sie finden werde, hat mich tief beeindruckt. Mit den mitgebrachten Seilen sichern wir die Bedauernswerten und führen selbe in einem ca. dreistündigen Marsch zu ihren Familienangehörigen ins Dorf. Am Abend werden alle, die an der Rettung beteiligt gewesen waren, zu einem Fest geladen. Durch einen grossen gespendeten Geldbetrag können wir uns nun Rettungsmaterial beschaffen. So hat dieses schlimme Ereignis auch wieder eine gute Seite Gottlieb Aschwanden |
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