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Dezember
1909 / Jagdschluss Quelle: Urner Wochenblatt Mittwoch, 16. Dezember 2009 / Vor 100 Jahren Über das Ergebnis der Jagd pro 1909 werden die rund 400 Jäger unseres Kantons sehr verschiedener Meinung sein. Wohl der Grossteil wird finden, dass er die Patentgebühr kaum dürfte herausgeschossen haben, was nicht zu verwundern ist, wenn man weiss, wie vor und nach der Jagdzeit die Flinte auch vor Nicht-Jägern keine Ruhe hat. Auch der geheiligte Sonn- und Feiertag schreckt viele nicht ab, das Jagdgesetz zu übertreten. Der Beginn der Gemsjagd am Vorabend eines Feiertages ladet allerdings geradezu zur Sonntagsjagd ein. Wem am 7. September in der Gemsjagd das Glück nicht hold war und er im Stock gegen Abend noch ein Grattier erspäht, für den ists schlechterdings viel zu überwinden, die ihm winkende Beute zu verlassen und ins Tal zu steigen und seiner Christenpflicht zu genügen. Auch manchen Arbeiter, der nur den Sonntag frei hat, gelüstet es, als passionierter Jäger, in dieser verbotenen Zeit dem Jagdtriebe zu folgen und so hört man aus verschiedenen Gemeinden, wie die Sonntagsjagd, aus Mangel an guter Jagdpolizei, überhand nimmt. Die Gemsjagd war besonders ergiebig in dem Gebiete des Bristen-Etzlitales und hat wohl unser Freund Jos. Mar. im Hinried die Palme der Urner Gemsjäger errungen. Sehr gut war dies Jahr die Hasenjagd, dank des schönen Vorfrühlings, der dem Gedeihen des ersten Wurfes günstig war, dank aber auch dem Rückgang der Füchse. Diese letztern wären allerdings besonders jetzt eine gute Beute, da für gute Bälge bis 20 Fr. pro Stück bezahlt werden. Unter dem Haarwild nimmt der Marder sehr stark überhand und wir finden dessen Spuren überall. Diesem grössten aller Schädlinge sollte mehr auf den Leib gerückt werden und ist der Fang besonders lohnend, gelten die Bälge doch 50-60 Fr., nebst dem kant. Schussgeld. Das Fallenstellen in abgelegenen Gebieten wäre sehr empfehlenswert. Vom Waldgeflügel ist verhältnismässig viel Auerwild (Stelzhahn) erlegt worden; die vor einigen Jahren gehabte Furcht vor dessen Ausrottung ist grundlos. Dass das Weibchen laut eidg. Gesetz nicht erlegt werden darf, scheint nicht allgemein beachtet zu werden. Merkwürdig wenig werden Steinhühner oder Pernisen geschossen, da sie eben erst im Hochwinter sich mehr zeigen und jedenfalls vom Marder stark dezimiert werden. |
HERZLICHEN DANK FÜR DEN BESUCH UND IM VORAUS AUCH FÜR EIN FEEDBACK! EVELYNE SCHERER | Kontakt |