Logo Bauen

Home
Dorf Kirche St. Idda Schule / Freizeit Pflanzen / Tiere Stimmungsbilder
Ereignisse Dampfschiffe / Urnersee Umgebung Früher Uri Spezial Bauen Tourismus

Schloss A Pro Seedorf
Ein Schotte auf dem Weg der Schweiz
Axen Glockenspiel Tellskapelle
Bauen Bärchi Isenthal
Waseneggli Furggelen Isenthal
Isleten Klettern Tauchen Surfen
Tony Infangers Postautodienst
Rütli Seelisberg Schloss Beroldingen
Treib Seelisberg Bauen
Flüelen Oberaxen Sisikon
Flüelen Oberaxen Tellskapelle
Brunnen Morschach Sisikon
In Altdorf
Umgebung und Kunst
Erlebnis Urnerboden
Alphütte Urnerboden
Grenzlauf und Sennentuntscheli
Urnerboden im Winter
Klausenpass Urnerboden Beschreibung
Klausen und Automobil
Tour de Suisse 2008
Suworow auf Glarnerisch
Umgebung Sagen
Der Klausen und das Automobil vor hundert Jahren und heute


Urner Oldtimer Bild: V.M Bauen

Urner Wochenblatt / Vor 100 Jahren / 34. Jahrgang / 26.Mai 2010

Der Klausen und das Automobil

Zu den "Glarner Nachrichten" wird die Frage erörtert, ob der Klausen für Automobil666e geöffnet werden sollte oder nicht. Ein Einsender in einer der letzten Nummern des Blattes trat für die Öffnung ein. Nun kommt ein anderer, der nichts davon wissen will. "Wer hätte von einer Öffnung ausser den Sportsleuten selbst einen Vorteil" In Linthal vermag man kein einziges Intersse namhaft zu machen, das für eine Öffnung in die Waagschale gelegt werden könnte. Die Automobilisten, die sich für die Klausenroute entscheiden, würden von Glarus her ohne Halt in Linthal den Urnerboden und die Passhöhe gewinnen. Dass die Hotellerie dabei irgendwie etwas profitieren könnte, ist wohl ausgeschlossen. Anderseits darf mit Bestimmtheit behauptet werden, dass infolge der Öffnung für Automobile der Fuhrwerkverkehr auf ein Minimum zurückgehen wird. Denn jeder Wagen- und Pferdebesitzer wird es sich zweimal überlegen, sich und seine Pferde dem Risiko auszusetzen, zum Beispiel unterhalb der Passhöhe gegen Urigen hinunter einem schnaubenden Auto zu begegnen und dann mit den steilen Felspartien in nähere Berührung zu kommen. Aber auch eine Mehrung des Touristenverkehrs steht bei einer Öffnung der Strasse keineswegs in Sicht. Die Naturfreunde flüchten sich gern in Gebiete, wo ihnen nicht die Luft durch Benzinschwaden und durch Staubwolken verpestet und der Genuss der herrlichen Natur durch eine protzige Überkultur vergällt wird. Ein solches Retiro war bisher die Klausenstrasse. Mögen es die Herren Ritter vom Benzin übrigens einmal probieren mit einem Antrag. Die Antwort wird bei den Behörden und beim Volk wuchtig ausfallen."

Wir glauben, auch die Urner stehen auf dem Standpunkt dieses Glarners und werden uns mit der Automobilplage auf der einzig schönen Klausenstrasse verschonen.

Urnerboden Korporation Uri


Das Klausenrennen

"Das Klausenrennen von 1922 bis 1934 war mit Abstand das bekannteste und schwerste Bergrennen jener Zeit. Keine andere Bergstrecke faszinierte Zuschauer und Rennfahrer so sehr wie die 21.5 kam lange Schotterstrasse von Linthal zur Klausenpasshöhe, die über 1237 Höhenmeter und durch 136 Kurven führte. Von 1922 bis 1934 trafen sich Jahr für Jahr die besten Rennfahrerinnen und Rennfahrer der Welt, um sich am Klausenpass zu messen.

Auf feuerspeienden Grand-Prix-Rennwagen jagten und schleuderten sie von der Geschwindigkeit besessen, fauchend und brüllend mit 200 Sachen über den Urnerboden, hinein in die wilde Chlus, hinauf zum Ziel am Fusse des 3267 Meter hohen Clarides.

1930 stellte der 23-jährige Engländer Tom Bullus auf einer NSU mit 16.42.10 Minuten einen neuen Motorrad- Klausenrekord auf, der auch in den letzten beiden Klausenrennen von 1932 und 1934 nicht mehr unterboten wurde. Bei den Automobilisten hingegen fiel der absolute Klausenrekord mit der letzten Austragung 1934. Der Deutsche Rudolf Caracciola fuhr auf dem Grand-Prix-Rennwagen W25 von Mercedes die sagenhafte Durchschnittsgeschwindigkeit von 83,9 km/h, wohlverstanden auf einer schmalen, unbefestigten Schotterstrasse, 15.22.2 Minuten, eine unglaubliche Zeit!

Ein Blick auf die Ranglisten der 10 historischen Klausenrennen lässt erahnen, was für ein hoch stehender Rennsport am Klausenpass geboten wurde.

Im Jahr 1993 ertönten nach langem Unterbruch wieder die Motoren am Klausenpass. Das Klausenmemorial war geboren. Eine ruhmreiche Zeit kehrt an ihren Ursprung zurück."

Und die neusten Nachrichten zum Thema Klausenrennen:


Motorrad

Und wie sieht die Situation 100 Jahre später aus?

Zisch 25.05.2010 Polizei appeliert an die Vernunft der Biker

"Hallo Biker...behalte deine Geschwindigkeit im Auge" Unter diesem Motto führen die Polizeikorps von Uri und Graubünden eine Präventionskampagne zur Senkung von Motorradunfällen durch.

Im vergangenen Jahr ereigneten im Kanton Uri über 80 Töffunfälle bei denen sich 74 Personen zum Teil schwer verletzten. Über 70 Prozent der Motorradunfälle wurden durch die Lenker selbst verursacht. Überhöhte Geschwindigkeit, falsche Kurven- und Bremstechnik sowie Unaufmerksamkeit und Ablenkung sind die Hauptunfallursachen, heisst es in einer Medienmitteilung der Urner Polizei. Die starken Motorenleistungen und die ausgefeilte Fahrwerktechnik stehen nicht immer im Einklang mit dem fahrerischen Können der Lenker.


Vom bewegten Leben der Urner Staatskarosse Marmon

Der bald 90-jährige Autoveteran mit der Autonummer UR 9998

Von Indianapolis in Amerika an die Spitze der Autohierarchie in Uri ist es ein weiter Weg. Ein blauer Marmon hat ihn erfolgreich zurückgelegt.
Christian Mattli

Einmal im Leben Landammann! Wer sich diesen Wunsch erfüllen möchte, muss meist die mühselige klassische Ochsentour absolvieren: Gemeinderat, Landrat, Regierungsrat. Es gibt aber noch einen anderen Weg, schnell und bequem. Dieser Weg führt zu einer Lagerhalle bei Attinghausen. Dort steht und glänzt ein blauer Marmon Typ 68. Das 1928 in den USA bebaute Auto dient seit 30 Jahren als offizielle Urner Staatskarosse. Wer auf dem Rücksitz Platz nimmt, darf sich einen Moment lang fühlen wie der Landamman höchstselbst. Aber auch der frühere Bundesrat Flavio Cotti oder der Urner Ehrenbürger Max Dätwyler gehörten schon zu den Fahrgästen.

Dass der blaue Marmon dereinst zu so hohen Weihen gelangen würde, war nicht abzusehen. Im Gegenteil. Der bald 90-jährige Autoveteran hat eine bewegte Geschichte hinter sich. 1933 musste seine Herstellerfirma, die Marmon Motor Car Company in Indianapolis, die Produktion von Automobilen sogar ganz einstellen. Wegen der damaligen Weltwirtschaftskrise fand sie keine Käufer mehr für ihre Nobelkarossen. Vom Typ 68 wurden denn auch nur wenige Exemplare nach Europa geliefert. Eines landete in Altdorf bei Zahnarzt Hermann Stadler.

Für Bier und Mist

Mit der hohen Wertschätzung ging es mit den Jahren und Jahrzehnten jedoch zu Ende. Nach mehreren Besitzerwechseln kam der Marmon zum Bierdepothalter Tresch in Göschenen. In den 1950er-Jahren fuhr dieser sodann regelmässig in die Göscheneralp, um den Durst jener zu löschen, die dort den Staudamm bauten. Jahre später stand das Auto wieder in Altdorf. Bei der Post-Garage wartete es auf einen neuen Käufer. Ein Altdorfer Landwirt schlug zu, wie er ein Auto zum Mistausfahren brauchte. Das war der Tiefpunkt in der Geschichte der einstigen Nobelkarosse.

Doch die Talsohle wurde durchfahren. Als der Landwirt erkennen musste, dass die schmalen Reifen schlecht geeignet waren für Fahren im Matsch, verkaufte er den Marmon wieder. Gemeinsame neue Eigentümer wurden vier Mitarbeiter der damaligen Schattdorfer Schuhfabrik Bally: Karl Schenker, Hermann Arnold, Ludwig Danioth und Walter Brändle. Sie nutzten den Marmon als Lernfahrzeug und für Firmenanlässe.

Ein Geschenk und ein Hobby

1978 feierte der blaue Marmon den 30. Geburtstag. In diesem Jahr nahm seine Geschichte eine neue Wendung. Die vier Eigentümer schenkten das Fahrzeug dem Kanton Uri, und zwar verbunden mit drei Auflagen. Das Fahrzeug darf nicht verkauft werden, es soll in geeigneter Form öffentlich zugänglich bleiben, und es muss fachgerecht unterhalten werden. So liess es der damalige Regierungsrat Hermann Sigrist denn auch fachgerecht restaurieren. 12983 – frisch herausgeputzt – bezog der Marmon ein neues Plätzchen im Historischen Museum Uri in Altdorf. Zur gleichen Zeit kam Gody Gisler als Berufsschullehrer nach Altdorf. Nach der Lehre als Automechaniker bei der Garage Brand in Schattdorf und dem Ingenieurstudium in Automobiltechnik in Biel hatte er in der Motorenforschung bei Saurer in Arbon gearbeitet. Ihm übertrug die Regierung sogleich die Aufgabe, den Marmon zu chauffieren und zu warten. „Auf 1 Stunde Fahrzeit kommt 1 Stunde Pflege“, sagt der heute 62-Jährige. Dafür darf er das historische Fahrzeug zu besonderen Events aufführen, etwa zum Klausenrennen-Memorial bei den ersten drei Auflagen war der Marmon als Begleitfahrzeug im Einsatz. Im Einsatz stand er aber auch anlässlich der Gnadenhochzeit seines bloss drei Jahre jüngeren Gönners Hermann Sigrist.

Viel Kraft, Gefühl und ein gutes Ohr

Am Steuer des Marmon wird jeder Lenker in die automobile Gründerzeit katapultiert. 72 PS holt der Acht-Zylinder-Reihenmotor aus 3,46 Litern Hub. Das Steuern ohne Servos und das mechanische Bremsen brauchen Kraft, das nicht synchronisierte Dreigang-Getriebe erfordert Gefühl und ein gutes Ohr. Blinker und Gurte gibt es nicht, und dem Benzin muss Gody Gisler einen Zusatz beimischen. „Genau deswegen ist der Marmon für alle meine Lernenden eine grosse Attraktion.“ Aber nur im Sommer. Das grösste Gift für die Karosserie sind gesalzte Strassen. Darum bleibt der Marmon im Winter in der Lagerhalle bei Attinghausen, die er als Folge des Umbaus des Historischen Museums Uri bezogen hat. Dort wartet er still und geduldig auf schönere Tage – und den Anruf des Landammans. Gute Fahrt!

Urner Wochenblatt, Mittwoch, 26. März 2014


HERZLICHEN DANK FÜR DEN BESUCH UND IM VORAUS AUCH FÜR EIN FEEDBACK!     EVELYNE SCHERER Kontakt

Gemeinde Bauen  Wetter Altdorf Copyright webliste.ch Partnerlink Venedig

Valid HTML 4.0 Transitional